Den „1. Geburtstag“ des im Juni 2019 gegründeten Dorfvereins HELDEN hatten sich die zwölf Gesamtvorstandsmitglieder und die mittlerweile 120 Mitglieder sicherlich anders vorgestellt. Dennoch war es auf der Grundlage der aktuellen Corona-Schutzverordnung zumindest möglich, am Freitag, den 26. Juni 2020, die erste ordentliche Mitgliederversammlung in der Vereinsgeschichte abzuhalten.
Nach einem ausführlichen und bebilderten Jahresrückblick durch den 1. Vorsitzenden Klaus Gabriel berichtete Kassierer Andreas Fichna über die positive finanzielle Entwicklung des jüngsten Heldener Vereins. Bevor Geschäftsführer Günter Schulte ein besonderes Dankeschön an Ulrich Rüenauver aussprach, der über viele Jahre – damals noch beim Heldener Arbeitskreis „Unser Dorf“ – den ehrenamtlichen Sonntagsbrötchenverkauf vorbildlich organisiert hatte, stellte Klaus Gabriel das modifizierte Nutzungs- und Finanzierungskonzept zur Umwandlung der Alten Feuerwehr in ein Heldener Dorfhaus vor. Bekanntlich war man im vergangenen Jahr überraschend mit einem entsprechenden Antrag im Rat der Hanstestadt Attendorn gescheitert. Nach einer Dorf- und Mitgliederversammlung im Oktober 2019 sowie zahlreichen Gesprächen mit den damals ablehnenden Fraktionen hatte nun der Vorstand weitreichende Veränderungen im Konzept vorgenommen, die insbesondere den Kritikpunkt der zu hohen Gesamtkosten aufgreifen.

Die knapp 40 anwesenden Vereinsmitglieder votierten nach einer Diskussion einstimmig für das inhaltlich wie finanziell überzeugende Konzept und machten somit den Weg frei für einen weiteren Antrag bei der Hansestadt Attendorn.

Bereits am vergangenen Dienstag, den 30. Juni, waren erneut zahlreiche Vertreter der Attendorner Ratsfraktionen in Helden zu Gast, um sich über das erweiterte Konzept zu informieren. Während die SPD-Fraktion weiterhin die volle Unterstützung des Projekts zusagte, wird man eine Sitzungsvorlage für die nächste Hauptausschuss- bzw. Ratssitzung (möglicherweise am 2. bzw. 9. September) abwarten müssen, um eine klare Positionierung der bisher ablehnenden Parteien zu erhalten. Daher hat der Vorstand des Dorfvereins bereits am 2. Juli mit einem offiziellen Antrag an den Bürgermeister der Hansestadt Attendorn den politischen Entscheidungsprozess zur Umwandlung des Alten Feuerwehrhauses in ein multifunktional genutztes Dorfhaus eröffnet.

Die Verantwortlichen des Dorfvereins blicken mit vorsichtigem Optimismus auf die nun angestoßene, entscheidende Phase. Unter anderem folgende Argumente sprechen aus Sicht des Dorfvereins für eine Realisierung des Projekts:

– Das ursprüngliche Nutzungskonzept, das auch von den ablehnenden Fraktionen positiv gewertet wurde, konnte in der erneuerten Version nochmals durch weitere gezielte Nutzungsvarianten aufgewertet werden.

– Dem Kritikpunkt, dass das Gesamtbudget und vor allem der Finanzierungsanteil der Hansestadt Attendorn (ursprünglich 129.000 €) zu hoch sei, begegnet der Dorfverein mit gut begründeten Einsparungsvorschlägen sowie mit einer Kofinanizierung mit eigenen Barmitteln in Höhe von 5.000 €. Auch soll der Kostenpunkt „Sport und Spiel“ in Eigenregie (z.B. Sponsoring oder Crowdfunding) finanziert werden. Durch die vorgeschlagenen Veränderungen ergibt sich ein reduzierter Finanzierungsanteil der Hansestadt Attendorn von ca. 87.500 €. Weiterhin beteiligt sich der Dorfverein in Form von unbarer Eigenleistungen in Höhe von ca. 50.000 €.

– Dem Gegenargument der zu hohen Folgekosten kann damit begegnet werden, dass die Mietwohnung im 1. OG der Alten Feuerwehr weiter bestehen soll und dadurch der Hansestadt Attendorn als Eigentümer dauerhaft Mieteinnahmen ermöglicht.

– Nochmals wurde betont, dass eine Realisierung des Projekts nur im Falle einer öffentlichen Förderung überhaupt in Frage kommt.

– Das im vergangenen Jahr angeführte Argument, man wolle durch eine Zustimmung für das Dorfhaus-Projekt die Förderchancen des vermeintlich konkurrierenden Schützenbruderschafts-Projekts „Anbau und Umbau der Heldener Schützenhalle“ nicht gefährden, ist nun nicht mehr gegeben: Bekannter Weise hat die Schützenbruderschaft Helden die erhoffte Förderung aus dem Programm „Dorferneuerung 2020“ bereits zugesprochen bekommen.

– Die vielen Unterstützungszusagen aus der Heldener Bevölkerung, die positive Migliederentwicklung des Dorfvereins, der enorme Zuspruch bei allem vom Dorfverein HELDEN im provisorisch genutzten Alten Feuerwehrhaus durchgeführten Veranstaltungen zwischen Juni 2019 und Juli 2020 und nicht zuletzt die öffentliche Unterstützungszusage der Schützenbruderschaft Helden, die sich ausdrücklich gegen eine alternative Nutzung der Alten Feuerwehr ausspricht, signalisieren dem Dorfverein einen weiterhin großen Rückhalt im Dorf!

Für alle Interessierte ist das aktualisierte „Dorfhaus-Konzept“ im Download-Bereich hinterlegt. Anmerkungen dazu nimmt der Dorfverein gerne per Mail (dorfverein@helden-repetal.de) oder persönlich entgegen.

Über die Mitgliederversammlung berichteten WP/WR und der Sauerlandkurier ausführlich.